Anfang der Lehre gleich Start ins Leben – Mit diesen 5 Tipps wird es einfacher
Ist die Schulzeit beendet, geht das Leben erst richtig los. Das ist einerseits unglaublich toll und aufregend, andererseits aber auch eine Herausforderung und ein wenig beängstigend. Denn plötzlich müssen viele Dinge selbst erledigt werden, die vorher von den Eltern übernommen wurden. Ganz besonders in finanzieller Hinsicht ist der Beginn der Lehrlingszeit alles andere als ein Kinderspiel.
Deshalb sollten sich angehende Lehrlinge gut vorbereiten. So kann vermieden werden, dass das ohnehin sehr begrenzte Lehrlingsgehalt (2019 hatten Lehrlinge im Schnitt 9.440 Euro netto im Jahr zu Verfügung) nicht ausreicht, um die Lebenshaltungskosten zu decken. Nun steht man auf eigenen Beinen, da ist es unschön, wenn als aller erstes Geldprobleme auftreten. Mit diesen 5 Tipps kann verhindert werden, dass Anfängerfehler gemacht werden.
- Finanzen im Blick behalten
Die wichtigste Sache, die jeder Lehrling machen kann: Sofort ein Haushaltsbuch samt Haushaltsplan anlegen. Denn nur so weiß man, wie viel Geld für die Wohnung, Essen und weitere Dinge zur Verfügung stehen werden.
Typische Ausgaben, an die man nicht sofort denkt:
- Strom
- Internetanschluss
- Streaming-Dienste
- Waschmaschine
- Versicherungen
Ein gutes Haushaltsbuch listet alle festen Kosten – wie Miete, Strom, Versicherungen – und ergänzt diese durch flexible Kosten – wie Essen und Trinken. Diese sind auch notwendig, aber nicht jeden Monat gleich hoch. Die dritte Kategorie sind Annehmlichkeiten. Diese werden eher als Budget angegeben und sind typischerweise für Hobbys, Anschaffungen oder Unternehmungen eingeplant.
Auf der anderen Seite stehen feste und flexible Einnahmen. Das Lehrlingsgehalt ist fest und kann somit auch sicher verplant werden. Wer noch zusätzlich arbeitet oder Unterstützung von der Familie erhält, der schafft sich einen Spielraum. Sind diese Einnahmen aber nicht regelmäßig oder fest, dann sollten sie in einem Haushaltsbuch auch nicht in die Planung einfließen, sondern als Sonderzugabe gesehen werden.
- Ein günstiges Konto eröffnen
Wer lernt, seine Einnahmen und Ausgaben selbst zu regeln, der sollte sich auch ein passendes Konto suchen. Hier haben Lehrlinge das große Glück, dass Banken ihre Kunden gerne im jungen Alter schon an sich binden. Sie bieten daher besondere Konditionen an – manchmal sind diese an den Status als Lehrling gebunden und manchmal gelten sie auch einfach für alle „jungen Leute“ (im Normalfall unter 25 Jahre).
Junge Menschen (und speziell Lehrlinge) zahlen im Normalfall keine Kontoführungsgebühren. Wer ein wenig sucht und die passende Bank findet, kann vielleicht eine kostenlose Kreditkarte dazubekommen oder eine Zusatzversicherung (z.B. Reiseversicherung). Das Vergleichen lohnt sich auf jeden Fall, denn ein Konto sollte das Finanzleben vereinfachen und nicht noch erschweren. Ob es eine Onlinebank sein soll, die alles per Klick erledigt, oder eine Hausbank vor Ort, ist eine individuelle Entscheidung. Portale wie OnlineBanken.com helfen dabei, die richtige Bank für die eigenen Bedürfnisse zu finden.
- WG statt eigener Wohnung
Eine Möglichkeit, als Lehrling Geld zu sparen, liegt darin, statt einer eigenen Wohnung eine Wohngemeinschaft zu nutzen. Oftmals suchen Lehrlinge und Studierende gerade im Sommer nach Menschen, mit denen sie sich gemeinsam eine Wohnung oder sogar ein Haus mieten können.
Das Praktische dabei ist, dass meist alle Bewohner in einem ähnlichen Alter sind. Außerdem kennen sie den Alltag der Lehre und man kann sich nach der Schule oder der Arbeit auch mal austauschen. Das sind aber nur Zusatzleistungen einer WG, denn der Hauptvorteil für viele ist einfach, dass die Miete und somit die laufenden Kosten massiv verringert werden können. Auch der Internetvertrag oder Streaming-Dienste können sich geteilt werden.
- Wichtige Termine im Auge behalten
Zum Erwachsenwerden gehört auch dazu, dass alle wichtigen Termine nun selbst gemacht, bedacht und erledigt werden müssen. Das gilt für die Lehre selbst, aber auch für den Alltag und die Bürokratie. So muss nach dem Umzug der Eintrag ins Zentrale Melderegister bedacht werden und die Post muss umgeleitet werden. So erspart man sich spätere Probleme.
Aber auch aus finanzieller Sicht kann es sinnvoll sein, alle wichtigen Termine in einen Kalender (auf dem Smartphone oder per Terminplaner) einzutragen. Denn wer zu spät zahlt, den erwarten Mahngebühren.
Geldangelegenheiten mit zeitlicher Relevanz:
- Miete überweisen
- Versicherung abschließen
- Steuererklärung machen
- Rechnungen begleichen
Mit etwas Glück haben die Eltern zu Beginn noch ein paar Tipps und Erinnerungen übrig. Doch letztlich bedeutet der Beginn der Lehre auch, dass diese Dinge nun selbst erledigt werden müssen. Pünktlichkeit ist immer eine Tugend, bei finanziellen Angelegenheiten jedoch besonders wichtig.
- Preise vergleichen
Es können für fast alle Gegenstände und Dienstleistungen Vergleiche gemacht werden. Muss mit einem geringen Lehrlingsgehalt gearbeitet werden, dann führt kein Weg daran vorbei, Sparen ganz oben auf die Prioritätenliste zu setzen.
Strompreise können sehr stark variieren. Hier sollte auf die Grundgebühr, Wechselbonus und Kündigungsfrist geachtet werden. Bei Internetverträgen ist es ähnlich wie beim Bankkonto so, dass es meist Angebote speziell für junge Menschen gibt – das sollte man ausnutzen. Auch bei längeren Fahrten kann verglichen werden, ob Bus, Mitfahrgelegenheit oder Bahn sich eher lohnen.
Der Gang in den Supermarkt sollte ohnehin eine Möglichkeit sein, ein wenig zu sparen. Prospekte mit Angeboten sind online zu finden. Toilettenpapier, Nudeln oder auch haltbare Milch können gleich auf Vorrat gekauft werden. Bei allen Anschaffungen ein Auge auf Schnäppchen zu werfen, spart im ersten Moment vielleicht nur ein paar Cent oder Euros, doch auf Dauer summieren sich kleine Einsparungen.
Fazit: Mit der richtigen Vorbereitung den Einstieg schaffen
Die Lehrlingszeit ist eine Zeit der Veränderung und das ist auch gut so. Doch so bunt und aufregend das neue Leben auch sein mag, es ist nun mal auch mit Verantwortung und Pflichten verbunden. Diese sollen aber die Begeisterung gar nicht trüben – es ist lediglich wichtig, sich vorher darüber im Klaren zu sein, dass nun bestimmte Dinge selbst erledigt werden müssen und Geld eine endliche Ressource ist, mit der man gut haushalten muss.