Gerber / Gerberinnen verarbeiten Viehhäute und Tierfelle zu Leder für Möbel, Schuhe, Taschen, Bekleidung uvm. Sie verfügen über Kenntnisse unterschiedlicher Färbetechniken und ordnen Rohwaren ihrem Weiterverarbeitungszweck zu. Durch die Einwirkung von Gerbstoffen werden Tierhäute zu Leder. Gerber / Gerberinnen sind meist in gewerblichen Werkstätten mit BerufskollegInnen tätig. Außerdem haben sie Kontakt zu KundInnen und LieferantInnen.
Du bist in guter körperlicher Verfassung und unempfindlich gegenüber Gerüchen und chemischen Stoffen? Arbeiten im Stehen macht dir nichts aus? Du verfügst darüber hinaus über chemisches Verständnis und handwerkliche Geschicklichkeit? Toll! Du bringst bereits wesentliche Voraussetzungen für diesen Lehrberuf mit. Deine Arbeitsweise ist weiters systematisch und aufmerksam. Deine Beurteilungsfähigkeit ist gut, ebenso dein generelles Sehvermögen. Zusätzlich in diesem Beruf notwendig: Umwelt- und Sicherheitsbewusstsein. Wenn du auch Kommunikationsfähigkeit und Flexibilität mit in die Lehre bringst, bist du für diesen Beruf geeignet. Natürlich sind Eigenschaften wie Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit als Gerber / Gerberin - wie in der Arbeitswelt generell - für eine erfolgreiche Berufsausübung vorteilhaft.
Gerber / Gerberinnen sind sowohl in der industriellen als auch in der gewerblichen Ledererzeugung tätig. Die kleinen Betriebe der Gewerbebetriebe haben meistens nur einen sehr geringen Bedarf an Arbeitskräften, die Industriebetriebe beschäftigen gerne angelernte ArbeiterInnen und Hilfskräfte. Aus diesen Gründen ist der Bedarf an AbsolventInnen des Lehrberufes "Gerber" gering, die Jobaussichten sind demnach schlecht. Es gibt auch nicht viele Lehrstellen. Der Beruf wird vorrangig von Männern ausgeübt. Die Berufsaussichten in der Textil- und Bekleidungsindustrie sind leider generell eher schlecht. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Verlagerung der Produktionsstätten in Länder, die kostengünstig produzieren können, ein weiterer aber auch die immer stärkere Automatisierung in dieser Branche. In jüngerer Vergangenheit konnte der Export heimischer Produkte ins Ausland allerdings gesteigert werden.