Dieser Lehrberuf wurde 2009 neu geordnet und mit folgenden Schwerpunkten versehen: Gebrauchskeramik, Baukeramik, Industriekeramik.
Keramiker / Keramikerinnen stellen Gegenstände aller Art aus Ton oder ähnlichen mineralischen Rohstoffen her. Nach der Aufbereitung zu einer formbaren Masse werden die Stoffe händisch, maschinell oder mit speziellen Formen zu Gegenständen geformt und anschließend bei großer Hitze im Brennofen gebrannt. Durch das Brennen wird das Material widerstandsfähig, hart und hitzebeständig. Zu den wichtigsten Erzeugnissen von Keramikern / Keramikerinnen zählen Geschirr (wie Teller, Krüge, Tassen), Kunst- und Ziergegenstände (wie Vasen, Figuren), technische Erzeugnisse (wie Isolatoren für den Elektrobereich) und Gegenstände für den sanitären Bereich (wie Klomuscheln, Fliesen, Brausetassen). Die beiden Ausbildungsschwerpunkte „Gebrauchskeramik“ und „Baukeramik“ sind eher handwerklich ausgerichtet, der Schwerpunkt „Industriekeramik“ konzentriert sich hingegen auf das Einrichten der Formgebungsmaschinen und das Formen von Rohlingen.
Du bist handwerklich geschickt und fingerfertig? Du verfügst darüber hinaus über gestalterische Fähigkeiten und räumliches Vorstellungsvermögen? Deine Auge-Hand-Koordination ist ebenfalls gut? Toll! Du bringst bereits wesentliche Voraussetzungen für diesen Lehrberuf mit. Auch dein Tastsinn ist gut ausgeprägt. Deine Haut sollte außerdem gegenüber Staub unempfindlich sein. Du denkst weiters logisch-analytisch und besitzt mathematisch-rechnerische Fähigkeiten. Außerdem hast du Organisationstalent und bist teamfähig. Ebenfalls vorteilhaft: generelle Lernfähigkeit. Wenn du auch Kommunikationsfähigkeit und Genauigkeit mit in die Lehre bringst, eignest du dich für diesen Beruf. Natürlich sind Eigenschaften wie Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit als Keramiker / Keramikerin - wie in der Arbeitswelt generell - für eine erfolgreiche Berufsausübung günstig.
Keramiker / Keramikerinnen sind meistens in kleinen und mittleren Betrieben beschäftigt. Großbetriebe der keramischen Industrie sind in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark angesiedelt. Allerdings sind in diesen nur wenige ausgebildete Keramiker / Keramikerinnen tätig. Der Bedarf an ausgebildetem Personal wird in den nächsten Jahren sowohl im keramischen Gewerbe als auch in der keramischen Industrie in etwa gleich bleiben. Generell kann dieser Beruf sowohl von Frauen als auch von Männern ausgeübt werden, es gibt aber etliche Betriebe, die für bestimmte Aufgabengebiete (z.B. Herstellung größerer Gipsformen) Männer bevorzugt einstellen.