Dieser Lehrberuf ersetzt seit 1. Juli 2010 die Vorläufer-Lehrberufe „Fahrzeugsattler“, „Ledergalanteriewarenerzeuger“ und „Taschner sowie Sattler“ und „Riemer“. Folgende Ausbildungsschwerpunkte können in der Ausbildung gesetzt werden: Reitsportsattlerei, Taschnerei, Fahrzeugsattlerei. Sattler / Sattlerinnen sind in Werkstätten und Fertigungshallen gewerblicher und industrieller Betriebe tätig. Je nach Betrieb arbeiten sie entweder in der Reparatur oder der Neuausstattung bestehender Fahrzeuge. Zusätzlich können sie auch in der Serienfertigung der Fahrzeugindustrie beschäftigt sein. Als Sattler / Sattlerin bist du gemeinsam mit BerufskollegInnen und anderen Fach- und Hilfskräften tätig. In der Maßfertigung von kleineren und mittleren Gewerbebetrieben haben Sattler / Sattlerinnen übrigens Kontakt zu KundInnen und LieferantInnen.
Du bist geschickt im Arbeiten mit den Händen, fingerfertig und hast einen guten Tastsinn? Deine Auge-Hand-Koordination ist weiters ausgezeichnet, ebenso dein Sehvermögen? Super! Du bringst bereits einige der wesentlichen Voraussetzungen für diesen Lehrberuf mit. Du benötigst die genannten Eigenschaften in deinem zukünftigen Berufsalltag, weil du mit der Hand nähen musst und Lederteile zuschneiden wirst. Handgeschicklichkeit und Fingerfertigkeit sind somit in diesem Beruf unerlässlich. Außerdem bist du unempfindlich gegenüber Gerbstoffen, Klebstoffen und Lösungsmitteln. Zusätzlich in diesem Lehrberuf erforderlich: räumliches Vorstellungsvermögen (z.B. für die Umsetzung von Modellen in Schnitte) und gestalterische Fähigkeiten (z.B. für das Entwerfen von Modellen). Hilfreich ist darüber hinaus Kommunikationsfähigkeit und Kundenorientierung. Wenn du auch über Koordinationsfähigkeit verfügst, bist du für diesen Beruf geeignet. Natürlich ist es auch als Sattler / Sattlerin - wie im Arbeitsleben generell - vorteilhaft, freundlich, teamfähig und pünktlich zu sein.
Sattler / Sattlerinnen sind vorrangig in kleinen Gewerbebetrieben beschäftigt. Auch die Leder verarbeitende Industrie (Sportartikelindustrie, Taschenindustrie) bietet vereinzelt Beschäftigungsmöglichkeiten. Aufgrund der Billigimporte sind die Berufsaussichten in diesem Lehrberuf derzeit eher ungünstig. Sollte die Orientierung an internationalen Modetrends auch heimischen Betrieben gelingen, könnte es im Bereich der Herstellung hochwertiger Lederwaren zukünftig wieder bessere Berufsaussichten geben. Dieser Lehrberuf wird generell selten erlernt. Grundsätzlich arbeiten mehr Frauen als Männer in dieser Branche, wobei aber viele davon angelernte Arbeitskräfte sind.