Dieser Lehrberuf ersetzt seit Juni 2015 den Lehrberuf „Posamentierer“ und versteht sich als Schwerpunktlehrberuf.
Textilgestalter / Textilgestalterinnen in diesem Bereich fertigen Dekorationsmaterialien (Posamente) aus Textil-, Metall- und Gummifäden an. Zu ihren wichtigsten Produkten gehören Bänder, Schnüre, Kordeln, Quasten, Besätze, Fransen und Borten, welche in der Raumausstattung der Bekleidungsherstellung eingesetzt werden. Die Textilgestalter / Textilgestalterinnen mit Schwerpunkt Posamentiererei drehen, umspinnen, nähen und flechten Garne. Im industriellen Betrieb sind sie meistens auf einzelne Arbeitsschritte spezialisiert, welche maschinell ausgeführt werden. In diesem Beruf bist du im Team mit KollegInnen tätig und hast Kontakt mit weiteren Fach- und Hilfskräften in Betrieben der Textilindustrie oder Werkstätten von Gewerbebetrieben.
Du nähst, bastelst und verschönerst gerne? Du hast Trendbewusstsein und Sinn für Dekoration? Dann bringst du schon gute Voraussetzungen mit, um dich als Posamentierer / Posamentiererin wohl zu fühlen. Du bist außerdem fingerfertig und hast eine gute Auge-Hand-Koordination. Deine gestalterischen Fähigkeiten sind ausgeprägt, ebenso deine handwerkliche Geschicklichkeit und dein technisches Verständnis. Dieses Verständnis brauchst du in diesem Lehrberuf, weil du mit industriellen Fertigungsmaschinen zu tun hast. Du besitzt darüber hinaus gute Beobachtungsgabe, Farbensinn und Kreativität. Außerdem bist du kommunikativ, arbeitest aufmerksam und bist flexibel. Vorteilhaft: Beurteilungsvermögen und Geduld.
Textilgestalter / Textilgestalterinnen mit Schwerpunkt Posamentiererei arbeiten in Klein- und Mittelbetrieben des Posamentiergewerbes, in Betrieben der Textilindustrie sowie in Raumausstattungs- bzw. Innendekorationsabteilungen von Kaufhäusern. Die meisten Beschäftigten in diesem Bereich sind in der Textilindustrie in Großbetrieben tätig, da es durch die starke Konkurrenz durch billige Importprodukte nur mehr wenige Klein- und Mittelbetriebe in der Textilbranche gibt.
Die betrieblichen Ausbildungsmöglichkeiten sind gering, weil nur wenige Betriebe Lehrstellen anbieten. Diese befinden sich vorrangig in Vorarlberg. Absolventinnen einer Lehre sehen sich mit Konkurrenz aus den einschlägigen Textilfachschulen konfrontiert. Trotzdem sind die Berufsaussichten für Fachkräfte gut, wenn sie mit modernen Textilmaschinen und deren Steuerung vertraut sind. Außerdem ist die Spezialisierung auf Mustergestaltung und -umsetzung wesentlich. Vorrangig sind Frauen im Bereich der Posamentiererei tätig.