Die Ausbildung zum Werkstofftechniker / zur Werkstofftechnikerin besteht aus einem Grundmodul (Dauer: 2 Jahre) und dem Hauptmodul „Werkstoffprüfung“ (Dauer: 1 Jahr). Zur Spezialisierung der Ausbildung kann zusätzlich das Spezialmodul „Wärmebehandlung“ (Dauer: 0,5 Jahre) absolviert werden. Die Lehrzeit verlängert sich dadurch auf 3,5 Jahre.
Werkstofftechniker / Werkstofftechnikerinnen entnehmen Proben von Werkstoffen oder stellen diese selbst her, um Eigenschaften der Werkstoffe zu überprüfen (z.B. Dichte, Härte, Hitze- und Kältebeständigkeit). Sie verwenden dazu Messgeräte und Apparate, mit denen sie unterschiedliche Prüfverfahren durchführen. Die Qualität von Werkstoffen (z.B. Metalle) kann aufgrund solcher Tests verbessert werden. Werkstofftechniker / Werkstofftechnikerinnen mit Zusatzausbildung „Wärmebehandlung“ (Spezialmodul) planen auch die Bearbeitung von Werkstoffen durch Wärmebehandlungstechniken. Als Werkstofftechniker / Werkstofftechnikerin arbeitest du in Industriebetrieben verschiedener Branchen in Werkshallen und Labors mit anderen Fachkräften und SpezialistInnen zusammen.
Du bist unempfindlich gegenüber chemischen Stoffen, hast eine gute Reaktionsfähigkeit und gutes Sehvermögen? Außerdem ist dein chemisches Verständnis ausgeprägt? Und handwerklich geschickt bist du ebenfalls? Dann bringst du bereits wichtige Voraussetzungen für den Lehrberuf Werkstofftechniker / Werkstofftechnikerin (mit Modulen) mit. Dein Arbeitsstil ist weiters problemlösungsorientiert, konzentriert und systematisch. Zu deinen Stärken zählt logisch-analytisches Denken, mathematisches Verständnis und Entscheidungsfähigkeit. Ebenfalls notwendig in diesem Beruf: Belastbarkeit, Sicherheits- und Umweltbewusstsein sowie Kommunikationsfähigkeit. Von Vorteil: Flexibilität und Kundenorientierung. Wenn du auch noch über Planungsfähigkeiten verfügst und Geduld hast, bist du auf jeden Fall als Werkstofftechniker geeignet.
Werkstofftechniker / Werkstofftechnikerinnen sind in Betrieben und Institutionen tätig, die mit der Werkstoffentwicklung, -herstellung und -verarbeitung zu tun haben. Das sind Großbetriebe der Stahl- und Metallindustrie, aber auch Unternehmen aus der Kunststoff-, Elektro- und Maschinenindustrie. Die Werkstofftechnik hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, weshalb die Berufsaussichten ausgeglichen sind. Es werden nur so viele Lehrlinge ausgebildet, wie auch tatsächlich benötigt werden. Am Arbeitsmarkt besteht starke Konkurrenz durch HTL-AbsolventInnen, die bei der Stellenvergabe im Bereich der Werkstofftechnik oft bevorzugt werden. Der Frauenanteil in diesem Beruf ist noch gering. Einschränkungen gibt es für Frauen in der Berufsausübung allerdings nicht.