Leidest du unter Mobbing in der Lehre?
Mobbing - wenn der Schul- oder Arbeitstag zum Alptraum wird!
Kennst du das Gefühl (vielleicht durch Mobbing ausgelöst), nicht mehr in die Lehre gehen zu wollen?
Wenn es ein oder mehrere Menschen im Betrieb oder in der Berufsschule gibt, die dauernd auf dir herumhacken, sich über dich lustig machen, kein gutes Haar an dir lassen oder dich beim Chef schlecht machen. Jedes Mal, wenn du sie siehst, bekommst du Bauchweh und Angstzustände?
In der Berufsschule und im Betrieb gibt es immer wieder Auseinandersetzungen, Konflikte oder Kritik. Oft werden dadurch Probleme gelöst und auch die Zusammenarbeit verbessert. Im Gegensatz dazu aber haben andauernde Kränkungen, Hänseleien und Beschimpfungen mit normalen Streitereien nichts mehr zu tun. Dann nennt man es Mobbing.
Ab wann ist es Mobbing?
Mobbing kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt „anpöbeln“.
Von Mobbing wird dann gesprochen, wenn ein einzelner Mensch über längere Zeit hindurch schikaniert wird, mit dem Ziel, ihn systematisch auszugrenzen, zu entmutigen, zu kränken und sein soziales Ansehen zu zerstören. Das geht von Beschimpfen, Ausgrenzen, Ignorieren bis hin zu massiven Drohungen und Schlägen. Erfolgt das Mobbing am Arbeitsplatz durch einen Vorgesetzten, heißt es „Bossing“.
Mobbing in der Lehre kann jeden treffen, ob in der Berufsschule oder am Arbeitsplatz. Für den Betroffenen ist es eine schlimme Belastung. Das Opfer wird durch die Feindseligkeiten nervös, unsicher und macht Fehler, die den Tätern neuen Nährboden für weitere Schikanen liefert. Dieser Kreislauf muss unbedingt durchbrochen werden, indem sich der Betroffene Hilfe holt.
Mobbing in der Berufsschule darf nicht verschwiegen werden und der Betroffene muss aus der Opferrolle herausgeholt werden. "Augen zu und durch" ist absolut der falsche Ansatz, denn leider lösen sich diese Konflikte nicht von selbst.
Hilfe holen!
Hinnehmen solltest du das Mobbing auf keinen Fall!
Als erstes versuche, die Sticheleien zu analysieren und dir zu überlegen, warum du so leicht angreifbar bist. Warum wirst gerade du gehänselt?
Suche das Gespräch mit deinem Streitpartner. Hole dir aber einen neutralen Zuhörer dazu. Überlege dir vorab, welches Ziel das Gespräch haben soll.
Mach den nächsten Schritt und bitte um Hilfe. Befreie dich aus der unangenehmen Situation und gehe aktiv dagegen vor. Du wirst sehen, mit dem Problem des Mobbings haben einige Lehrlinge zu kämpfen. Du wirst dich wundern, wie viele und welche sonst so cool wirkenden Jugendlichen auch gemobbt werden.
Nach Hilfe zu fragen, hat nichts mit Schwäche zu tun, sondern erfordert Mut und Weitblick. Somit wirst du vom Verlierer zum Kämpfer.
Mach dich stark!
An den meisten Schulen stehen Vertrauenslehrer oder Psychologen, an die du dich im Krisenfall wenden kannst, zur Verfügung. Vielleicht gibt es auch Lehrer in der Schule oder Kollegen im Betrieb, einen Betriebsrat oder eine Vertrauensperson, mit denen du sprechen möchtest. Bereite dich auf diesen Dialog gut vor, verwende dazu die ausgefüllte Mobbing-Checkliste und beschreibe deine Situation in deinem sogenannten „Mobbing-Tagebuch“.
Dein Arbeitgeber ist bei Mobbing am Arbeitsplatz verpflichtet, etwas dagegen zu unternehmen. Welche Maßnahmen gesetzt werden, entscheidet der Chef. Selbstverständlich sollen diese angemessen sein. Tritt der Fall ein, dass bei einem begründeten Mobbingvorwurf nichts unternommen wird, hast du Anspruch auf Schadenersatz und kannst dem Arbeitsplatz fernbleiben.
Daneben bieten auch betriebsexterne Ansprechpartner wie Online-Foren, psychologische Beratungsstellen oder die Arbeiterkammer Hilfe bei Mobbing in der Ausbildung an.
Rede auch mit deinen Eltern, Großeltern oder Freunden darüber. Sicher waren alle schon einmal in der Situation und können dir Tipps geben.
Psychologinnen und Psychologen bei der Hotline RATAUFDRAHT hören dir unter der Telefonnummer 147 rund um die Uhr anonym und ohne Vorwahl kostenfrei zu.
Wenn du selbst nicht betroffen bist, sei mutig und hilf’ anderen, die gemobbt werden, indem du deine Unterstützung anbietest und Lehrer informierst.