Österreichische Spitzenleistungen bei den "WorldSkills"
Bei den Berufsweltmeisterschaften "WorldSkills" haben österreichische Lehrlingen wieder einmal bewiesen, was sie so alles drauf haben und mit sensationellen Leistungen Topplatzierungen erreicht.
Mitte August traten beim 43. WorldSkills-Berufswettbewerb in Sao Paulo, Brasilien in 50 Bewerben rund 1200 Fachkräfte aus 59 Ländern gegeneinander an. Bei der Berufsweltmeisterschaft stellen Jugendliche bis 22 Jahre ihr Können und ihre handwerklichen Fertigkeiten vor einem großen Publikum unter Beweis. Über hunderttausend Besucher spornten die TeilnehmerInnen zu Höchstleistungen an. Trotz der starken internationalen Konkurrenz erreichte das österreichische Team 5x Gold, 2x Silber und 1x Bronze.
Förderung von Fähigkeiten
Die Leistungsschau WorldSkills wurde bereits 1953 gegründet und findet alle 2 Jahre in verschiedenen Ländern statt. Der Sitz dieser gemeinnützigen internationalen Organisation befindet sich in den Niederlanden. WorldSkills hat sich zum Ziel gesetzt, das Ansehen der handwerklichen, industriellen und dienstleistungsorientierten Berufe aufzuwerten und engagierte Fachkräfte zu fördern.
Qualifikation bereits bei der Staatsmeisterschaften
Jeder österreichische Teilnehmer musste sich bereits bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften in seinem Beruf qualifizieren. Erst dann gab es unter folgenden Voraussetzungen ein Ticket nach Brasilien:
- Sieg bei den Staatsmeisterschaften und erfolgreiches, persönliches Interview mit den ExpertInnen der betreffenden Berufssparte
- Mindestens 1 bis 2 Jahre Berufserfahrung nach der Lehrabschlussprüfung
- Überdurchschnittliches Können und Einsatzbereitschaft
- Aufrechtes Beschäftigungsverhältnis im erlernten Beruf
- Volle Unterstützung durch den Ausbildungsbetrieb und die Wirtschaftskammern
- Engagement, Betreuung und fachliches Training durch ExpertInnen in dem erlernten Beruf
- Unterstützung und Training durch Teambetreuer vor und während des Wettbewerbes
- Besuch von Informationsseminaren
- Mehrtägiges Teamcoaching-Seminare mit sportpsychologischen Maßnahmen für mentale Stärke, Teamgeist und körperliche Fitness
- Gute, berufsspezifische Englischkenntnisse, weil die Wettbewerbssprache englisch ist.
Erfolgreiche Nation
Nach dem Motto "Jeder kämpft für sich, aber zusammen sind wir ein Team" wurde Österreich in den letzten Jahren mehrmals die beste Nation (Lyon 1995, St. Gallen 1997, Montreal 1999) bzw. erarbeitete sich in der Nationenwertung einen Platz unter den besten Drei (Seoul 2001, St. Gallen 2003 und Leipzig 2013). Seit 1961 konnte das Team Österreich 195 Medaillen, davon 71 in Gold und 175 "Medallion for Excellence" Diplome mit nach Hause nehmen. 1983 fanden die Berufsweltmeisterschaften auch im WIFI Oberösterreich/Linz mit 300 Teilnehmern und mehr als 150.000 Besuchern an 4 Wettbewerbstagen statt.
Die Gewinner
2015 zeigte das österreichische Team mit sensationellen Arbeiten auf. Obwohl nur eine Person bzw. ein Team pro Wettbewerbsberuf zugelassen wurde, kann sich das österreichische Ergebnis mit 8 Medaillen und 16 Diplomen mit Stolz sehen lassen.
Lehrlingsportal.at gratuliert allen WorldSkills-Gewinner 2015
GOLD
- Betonbauer/W: Michael Haydn und Alexander Hiesberger
- Möbeltischler/ST: Manfred Zink
- Restaurant Service/K: Franziska Ehgartner
- Steinmetz/OÖ: Marius Joseph Golser
- Schwerfahrzeugtechniker/NÖ und mit der höchsten Punkteanzahl aller österreichischen TeilnehmerInnen Titel "Best of Nation": Philipp Seiberl
SILBER
- Malerin/ST: Marie Theres Mayerhofer
- Maurer/OÖ: Martin Entholzer
BRONZE
- Metallbauer/ST: Martin Schwaiger
Renate Römer, als Sonderbeauftragte der WKÖ für WorldSkills begleitete das österreichische Team nach Sao Paulo und schloss folgendes Resümee : "Mit ihrem Ehrgeiz und ihrem Engagement haben die Teilnehmer für WorldSkills 2015 eine echte Vorbildwirkung für alle Fachkräfte in Österreich. Der erfolgreiche Auftritt in Brasilien ist damit auch für die Berufsausbildung in der Heimat ein starkes Signal."
Übrigens: Die ersten Vorbereitungen für den nächsten Berufswettbewerb WorldSkills 2017 in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten haben bereits begonnen.